Zeitreise durch alle Fliederlich-Zentren
Seit der Vereinsgründung war Fliederlich immer wieder auf der Suche nach geeigneten Räumen. Von 1977 bis heute ist das Fliederlichzentrum quer durch Nürnberg mehrmals umgezogen - bis zur heutigen Adresse Sandstraße 1.
1977
Frauentormauer 7 - 9
Die Homosexuellen Aktionsgruppe Nürnberg, HAN. war der Vorläufer von Fliederlich. Ein Flugblatt aus dem Jahr 1977 verrät, dass sich diese Gruppe im „Club Aquarell“ getroffen hat. Dieser befand sich in einem Stadtmauerturm an der Frauentormauer 7-9 und war aber kein explizit homosexueller Treffpunkt.
1978
Reichstraße 13
Im Dezember 1978 wird Fliederlich eine von mehreren Gruppen im "Treffpunkt Nordstadt" in der Reichstraße 13. Es gab Gruppentreffen, Partys und ein regelmäßiges Sonntagscafé. Allerdings kam es schnell zu Unstimmigkeiten mit den anderen Nutzergruppen bezüglich Miete, Sauberkeit und Telefonkosten. Fliederlich suchte nach Neuem.
1981
Untere Kanalstraße 5a
Erstmals im September 1981 wird die Untere Kanalstraße 5a als Fliederlich-Adresse genannt. Mit den Räumen in einer ehemaligen Bäckerei in Gostenhof hat der Verein erstmals ein eigenes Zentrum. 1983 ist schon wieder Schluss: Verein und Vermieter werden sich zur Miethöhe und notwendigen Renovierungen nicht einig.
1983
Nachbarschaftshaus Gostenhof
Mit dem Verlust der Räume in der Unteren Kanal-straße wird Fliederlich heimatlos. Die Vereinstreffen finden nun, ab August 1983, im Nachbarschaftshaus Gostenhof in der Adam-Klein-Straße statt. Zusätzlich gibt es Kaffeeklatsch-Termine in der DESI. Fliederlich möchte aber wieder ein eigenes Zentrum, die Suche nach passenden Räumen läuft.
1984
Sandrartstraße 45
Im Mai 1984 wird die Sandrartstraße 45 zur Adresse für ein neues eigenes Fliederlich-Zentrum. Die Kommunikation mit dem Fernmeldeamt zum Rosa-Hilfe-Telefon blieb im Vereinsarchiv erhalten. Doch die Räume sind eng, die Zentrumssuche geht weiter. 1989 erhält der Verein die Kündigung und kommt kurzzeitig bei Kassandra in der Ludwigstraße unter.
1989
Luitpoldstraße 15
Im September 1989 ist es soweit: Fliederlich zieht in die Nürnberger Innenstadt. Das neue Zentrum ist endlich groß genug für das Vereinscafé, Büro, Gruppenräume und Redaktion der Vereinszeitung "Nürnberger Schwulenpost". Problematisch jedoch ist die Lage im Vergnügungsviertel über einer Peep-Show. Oftmals irren sich deren Gäste in der Tür.
1997
Gugelstraße 92
Das Zentrum in der Luitpoldstraße ist zu eng geworden, auch politisch motivierte Kürzungen der städtischen Zuschüsse zwingen Fliederlich zum Umzug in die Gugelstraße 92. Die Räume sind ausreichend groß, doch erweist sich die Adresse in der Nürnberger Südstadt als nachteilig. Der Ort ist einfach zu abgelegen für die Nürnberger Szene.
2001
Breite Gasse 76
Im Dezember 2001 geht es zurück in die Nürnberger Innenstadt: Im Eckhaus Breite Gasse 76 eröffnet im ersten Stock das neue Fliederlich-Zentrum. Räumlich geht es wieder enger zu und die Gruppen müssen sich arrangieren. Die zentrale Lage wird gut angenommen, nur die Autofahrer:innen beklagen die schwierige Parksituation vor Ort.
2014
Sandstraße 7
Im dreizehnten Jahr in der Breiten Gasse wird dem Fliederlich-Zentrum wegen Eigenbedarf gekündigt. Neue Räume sind schwer zu finden, so dass der Verein vorübergehend in die Sandstraße 7 einzieht. Das beengte Provisorium im Souterrain schränkt die Vereinsarbeit ein, dennoch wird es fast vier Jahre dauern, bis endlich Besseres gefunden wird.
2018
Sandstraße 1
Der Umzug von Hausnummer 7 zu Hausnummer 1 kann zu Fuß bewältigt werden. Die Eröffnung des Fliederlich-Zentrums in der Sandstraße 1 im April 2018 ist ein Quantensprung für den Verein. Die Räumlichkeiten sind groß und modern wie nie zuvor, die Zahl der Gruppen steigt an. Wie lange noch wird das Queere Zentrum dem Bedarf gerecht?